Lasst es wachsen! Deshalb bleibt der Rasenmäher im Mai am besten in der Garage

BildVolker Gehrmann/NABU

Der Mai ist da – und mit ihm die perfekte Gelegenheit, der Natur im eigenen Garten etwas Gutes zu tun. Statt den Rasen wie gewohnt auf Golfplatzniveau zu trimmen, ruft die Aktion „Mähfreier Mai“ alle Gartenbesitzer dazu auf: Einfach mal nicht mähen! Was wie Faulheit klingt, ist in Wahrheit aktiver Naturschutz. Denn ein Monat ohne Mähgerät kann zum Lebensretter für viele Insekten werden – und ganz nebenbei auch den eigenen Stresspegel senken.

 

Warum weniger mehr ist

Ein kurzgeschorener Rasen mag ordentlich wirken, für Insekten ist er jedoch eine grüne Wüste. Blühende Wildkräuter wie Klee, Gänseblümchen oder Löwenzahn bieten Nahrung und Lebensraum für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Wer das Gras wachsen lässt, schafft einen bunten Blütenteppich und trägt aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt bei – und davon profitieren auch Vögel, deren Nachwuchs auf proteinreiche Insektennahrung angewiesen ist. Jeder Mähvorgang hingegen tötet Larven und Raupen – der Mähverzicht ist also eine direkte Hilfe.

 

BildVolker Gehrmann/NABU

Auch kleine Schritte zählen

Keine Sorge: Niemand muss gleich den ganzen Garten verwildern lassen. Schon eine einzelne ungemähte Ecke, eine Wildwuchsinseln oder ein begrünter Streifen am Rand können einen Unterschied machen. Wer möchte, kann mit gezielter Aussaat von heimischen Wiesenblumen nachhelfen – idealerweise mit hochwertigen, mehrjährigen Mischungen.

Im Rathaus findet aktuell wieder die Ausgabe von Samengut für heimische Blühwiesen statt. Kommen Sie gerne während der Öffnungszeiten vorbei und holen Sie sich ein Säckchen ab.

Und wer Ordnung liebt: Frisch gemähte Wege und klar definierte Kanten lassen auch eine wilde Wiese gepflegt aussehen.

 

Macht mit – für mehr Summen und Leben

Der „Mähfreie Mai“ ist  eine einfache, wirkungsvolle Möglichkeit, mit wenig Aufwand viel zu bewirken. In rund 17 Millionen Gärten in Deutschland schlummert ein riesiges Potenzial für Artenvielfalt. Wenn viele mitmachen, kann aus kleinen grünen Oasen ein blühendes Netzwerk für unsere Tierwelt entstehen. 

Also: Mitwachsen statt mähen!

 

Noch mehr für die Artenvielfalt tun?

Für alle, die weiterdenken möchten: Wir haben für Sie einen kompakten Leitfaden zum Thema „Artenschutz leicht gemacht“. Darin finden Sie viele praktische Tipps und Tricks, wie Sie rund ums Haus und im Garten Lebensräume schaffen und erhalten können.

Autorin: Florentine Karle / Klimaschutzmanagerin / Umweltamt
Datum: 16.05.2025