Betriebliches Mobilitätsmanagement – Zukunftsorientierte Mobilität für Unternehmen

Warum Mobilitätskonzepte für Unternehmen wichtig sind?

Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, Mitarbeitenden attraktive, gesunde und gleichzeitig nachhaltige Wege zur Arbeit und im Dienstalltag zu ermöglichen. Steigende Mobilitätskosten, knapper Parkraum und der Wunsch nach umweltfreundlichen Lösungen erfordern neue Ansätze. Ein professionelles Mobilitätsmanagement hilft, diese Herausforderungen in Chancen zu verwandeln – für Betrieb, Belegschaft und Umwelt.

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Was bedeutet betriebliches Mobilitätsmanagement?

Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM) ist ein strategischer Ansatz, mit dem Sie das Mobilitätsverhalten Ihrer Mitarbeitenden und die Organisation von Dienstwegen gezielt steuern können.

Im betrieblichen Mobilitätsmanagement werden in der Regel vier zentrale Handlungsfelder unterschieden:

  1. Mitarbeitermobilität auf dem Weg zur Arbeit
  2. Dienstliche Personenmobilität im Rahmen von Fahrten und Reisen
  3. Nachhaltige (Um-)Gestaltung des Fuhrparks bzw. der Fahrzeugflotte
  4. Optimierung von Kunden- und Besucherverkehren

Die größte Wirkung entfalten die Maßnahmen, wenn sie nicht einzeln umgesetzt, sondern in einem ganzheitlichen, aufeinander abgestimmten Mobilitätskonzept zusammengeführt werden.

Wann lohnt sich die Einführung?

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Ein Mobilitätskonzept zahlt sich in vielen Situationen aus. Vielleicht kennen Sie die Probleme überlasteter Parkplätze und die damit verbundenen Kosten. Möglicherweise stehen Sie vor einer Standorterweiterung oder einem Umzug, der die Anfahrtswege Ihrer Belegschaft verändert. Oder Sie möchten durch eine bessere Erreichbarkeit und moderne Mobilitätsangebote Fachkräfte gewinnen und langfristig binden. Auch externe Faktoren spielen eine Rolle: Förderprogramme machen Investitionen attraktiver, während gesetzliche Vorgaben oder drohende Fahrverbote zusätzlichen Handlungsdruck erzeugen.

Welche Maßnahmen können Sie umsetzen?

Wie Ihr Mobilitätskonzept aussieht, hängt von den Bedürfnissen Ihres Unternehmens ab. Besonders wirkungsvoll sind Maßnahmen, die den Alltag der Mitarbeitenden spürbar erleichtern und gleichzeitig nachhaltige Mobilität fördern.  Ein betriebliches Mobilitätsmanagement ist kein starres Modell, sondern ein Baukasten, den Sie auf Ihre Situation anpassen können.

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Typische Beispiel Maßnahmen

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1. Corporate Carsharing

Beim Corporate Carsharing werden Firmenfahrzeuge doppelt genutzt: tagsüber stehen sie Mitarbeitenden für Dienstfahrten zur Verfügung, abends und am Wochenende können sie über ein Carsharing-System von Beschäftigten oder externen Nutzenden gebucht werden. Das sorgt für eine bessere Auslastung der Fahrzeugflotte und spart Kosten.

  1. LINKS: Corporate Carsharing | Mobilikon

 

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2. Firmenrad & Fahrradleasing

Dienstfahrräder und Fahrradleasing-Modelle mit Arbeitgeberzuschuss erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Sie fördern nicht nur klimafreundliche Mobilität, sondern auch die Gesundheit der Mitarbeitenden. Ergänzend können sichere Fahrradabstellanlagen, Lademöglichkeiten für Pedelecs sowie Duschen und Umkleiden bereitgestellt werden.

  1. LINKS: Firmenrad | Mobilikon
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3. Förderung von Fahrgemeinschaften

Über digitale Plattformen oder interne Mitfahrbörsen lassen sich Fahrgemeinschaften unkompliziert organisieren. So sinkt die Zahl der Einzelfahrten, gleichzeitig reduzieren sich Parkraumbedarf und CO₂-Emissionen.

  1. LINKS: Förderung von Fahrgemeinschaften | Mobilikon

 

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4. Stationsbasiertes Carsharing & Free-Floating-Carsharing

Hierbei werden Fahrzeuge an festen Standorten bereitgestellt. Unternehmen können so ihren Fuhrpark schlanker gestalten und gleichzeitig Mitarbeitenden ein attraktives Mobilitätsangebot für Dienstfahrten oder den Arbeitsweg machen.

Im Gegensatz zum stationsbasierten Carsharing können Fahrzeuge hier flexibel im Geschäftsgebiet abgestellt werden. Für Unternehmen bietet das eine zusätzliche Option, Spitzen im Mobilitätsbedarf abzufangen und Mitarbeitenden moderne, flexible Angebote zu machen.

  1. LINKS: Free-Floating-Carsharing | Mobilikon
  2. LINKS: Stationsbasiertes Carsharing | Mobilikon

 

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5. Integrierte Mobilitätsplattformen

Digitale Plattformen verknüpfen verschiedene Verkehrsmittel wie ÖPNV, Carsharing, Radverleih oder Shuttle-Dienste. Mitarbeitende können Fahrten komfortabel über eine App planen und buchen. Für Unternehmen entstehen dadurch weniger Organisationsaufwand und eine höhere Nutzerfreundlichkeit.

  1. LINKS: Integrierte Mobilitätsplattformen | Mobilikon

 

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6. Jobticket & ÖPNV-Förderung

Vergünstigte Jobtickets für den öffentlichen Nahverkehr oder übertragbare Tickets für Dienstfahrten machen den Umstieg vom Auto besonders attraktiv. Unternehmen profitieren von reduzierten Stellplatzkosten und besserer Erreichbarkeit, Mitarbeitende sparen Zeit und Geld.

  1. LINKS: Jobticket | Mobilikon
  2. LINKS: Pendlerportal | Mobilikon

 

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7. Ladeinfrastruktur für Flotten

Mit eigenen Ladepunkten sichern Sie die Zukunftsfähigkeit Ihres Fuhrparks. Eine Kombination aus betrieblichen Ladepunkten für Dienstwagen und öffentlich zugänglichen Ladesäulen stärkt zudem Ihr nachhaltiges Unternehmensimage.

  1. LINKS: Ladeinfrastruktur für Flotten | Mobilikon

 

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8. Dienstreisen neu denken

Nicht jede Dienstreise muss mit dem Flugzeug oder dem eigenen Auto erfolgen. Ökologische Reiserichtlinien, die Bahnreisen bevorzugen oder Videokonferenzen fördern, tragen spürbar zur CO₂-Reduktion bei. Ergänzend können Spritspartrainings oder die Einführung von Fahrgemeinschaften die Effizienz erhöhen.

  1. LINKS: 9 Tipps für klimafreundliche Dienstreisen
  2. LINKS: Nachhaltigkeit: Dienstreisen mit kleinem ökologischem Fußabdruck

 

9. Fahrtrainings zur Verbrauchsoptimierung:

Gezielte Eco-Trainings unterstützen Ihre Mitarbeitenden dabei, den Kraftstoffverbrauch deutlich zu senken. Durch eine angepasste Fahrweise lassen sich Kosten im Fuhrpark reduzieren, gleichzeitig sinken Emissionen und die Umwelt wird entlastet. Die Schulungen erhöhen zudem die Verkehrssicherheit und fördern ein verantwortungsbewusstes Verhalten im Straßenverkehr.

  1. LINKS: Ratgeber "Sprit sparen und mobil sein"
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Welche Vorteile hat Ihr Unternehmen?

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Wenn Sie betriebliches Mobilitätsmanagement einführen, profitieren Sie gleich mehrfach. Wirtschaftlich bedeutet es niedrigere Kosten für Dienstreisen, Fuhrpark und Stellplätze. Für Ihre Mitarbeitenden eröffnet es flexiblere und oft stressfreiere Möglichkeiten, zur Arbeit zu kommen. Gleichzeitig stärken Sie deren Gesundheit, da aktive Mobilität – wie Radfahren oder Zufußgehen – gefördert wird.

Auch die Umwelt profitiert: Weniger CO₂, weniger Schadstoffe und weniger Lärm. Das zeigt Wirkung nach außen. Ihr Unternehmen positioniert sich sichtbar als moderner, nachhaltiger Arbeitgeber und steigert dadurch seine Attraktivität gegenüber Kundinnen, Kunden und Fachkräften.

Wie Sie ein Mobilitätskonzept für Ihr Unternehmen entwickeln?

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Ein erfolgreiches Mobilitätsmanagement beginnt immer mit einer gründlichen Analyse. Im ersten Schritt sollten Sie die Mobilitätsbedarfe aller relevanten Gruppen in Ihrem Unternehmen erfassen – dazu gehören nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch Kundinnen und Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner. Parallel dazu empfiehlt es sich, den Standort genauer unter die Lupe zu nehmen: Wie ist die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr? Welche Rolle spielen Rad- und Fußwege? Wie hoch ist die Auslastung des bestehenden Fuhrparks und der Parkflächen?

Um ein realistisches Bild zu erhalten, ist eine Kombination verschiedener Methoden sinnvoll. Quantitative Daten wie Fahrtenbücher, Verkehrsstromanalysen oder Auswertungen des Fuhrparks geben Ihnen harte Fakten an die Hand. Ergänzend dazu liefern qualitative Erhebungen – etwa Befragungen der Mitarbeitenden – wertvolle Einblicke in Wünsche, Hemmnisse und Verbesserungspotenziale.

Auf Basis dieser Ergebnisse lassen sich konkrete Ziele definieren und unterschiedliche Szenarien durchspielen. Sie können so erkennen, wo sich Kosten senken lassen, wie Emissionen reduziert werden können und welche Maßnahmen für Ihre Belegschaft den größten Mehrwert schaffen.

Die Palette möglicher Maßnahmen unterscheidet sich je nach Bereich:

  • Personalverkehr: Hier bieten sich viele Hebel, die Sie direkt im Unternehmen umsetzen können – von Jobtickets über Fahrradleasing bis hin zur Elektrifizierung des Fuhrparks. Besonders wirkungsvoll ist ein modernes Flottenmanagement, das Fahrzeuge effizienter nutzt und zunehmend auf alternative Antriebe setzt.
  • Güterverkehr: Dieser Bereich ist oft komplexer, da er stark von externen Partnern abhängt. Dennoch können logistische Optimierungen, bessere Routenplanung oder der Umstieg auf emissionsärmere Transportmittel auch hier zu Verbesserungen führen.

Neben der Einführung neuer Maßnahmen lohnt es sich, bestehende Angebote regelmäßig zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Ziel ist es, Schritt für Schritt ein stimmiges Gesamtpaket zu schaffen, das sowohl die betrieblichen Anforderungen erfüllt als auch die Erwartungen der Mitarbeitenden berücksichtigt.

Damit das Konzept langfristig trägt, ist es wichtig, die Umsetzung nicht nur von oben zu steuern. Beziehen Sie Führungskräfte, die Fuhrparkverwaltung und engagierte Mitarbeitende frühzeitig ein. Auf diese Weise entstehen praxisnahe Lösungen, die tatsächlich genutzt werden und zu spürbaren Veränderungen führen.

Welche Unterstützung gibt es?

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Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen.Um Unternehmen bei der Umsetzung zu unterstützen, haben das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesumweltministerium gemeinsam mit dem B.A.U.M. e.V. einen Leitfaden zur nachhaltigen Ausgestaltung von Mobilitätsrichtlinien entwickelt. Dieser bietet Handlungsempfehlungen und Formulierungshilfen für konkrete Maßnahmen in den Bereichen Verkehrsvermeidung, Geschäftsreisen, Fahrradnutzung, öffentlicher Nahverkehr, Parkraummanagement und Fuhrparkausstattung.

  1. #MobilityPolicy

Leitfäden:

  1. znm-handbuch-bmm.pdf
  2. praxisleitfaden-betriebliches-mobilitaetsmanagement-data.pdf

Betriebliches Mobilitätsmanagement in München (BMM)

  1. Betriebliches Mobilitätsmanagement – Landeshauptstadt München
  2. In Kollaboration mit BAUM:
    1. BMM-Flyer-Stadt-Muenchen-wy9muu (2).pdf
    2. Nachhaltigkeitsberatung für Unternehmen, Kommunen & Behörden - B.A.U.M. Consult GmbH

Umsetzungshilfen:

  1. Aktionstag | Mobilikon
  2. Change Management | Mobilikon
  3. Festlegung einer Marketing- und Kommunikationsstrategie | Mobilikon
  4. Ideenwettbewerb | Mobilikon
  5. Kosten-Nutzen-Analyse | Mobilikon
  6. Potenzialanalyse | Mobilikon
  7. Schnupperangebote | Mobilikon
  8. Stakeholderworkshop | Mobilikon

 

Fördermöglichkeiten

Förderprogramm Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM)

Das Bundesministerium für Verkehr (BMV) unterstützt mit der Förderrichtlinie „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ Unternehmen, Betriebe und kommunale Einrichtungen bei klimafreundlichen Maßnahmen. Ziel ist die Reduktion von CO₂-Emissionen im Berufs-, Dienst- und Ausbildungsverkehr sowie die Förderung nachhaltiger Alltagsmobilität. Das Programm stärkt innovative Konzepte und verbreitet bewährte Ansätze, um die Klimaschutzziele zu erreichen. 

Die Förderung erfolgt über drei Schwerpunkte:

Die Abwicklung des Programms übernimmt das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM). Dort finden Unternehmen Informationen zu Anträgen und laufenden Verfahren. 

Förderung Elektromobilität

Elektromobilität - Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes

Homepage - Bekanntmachung der Förderrichtlinie „Betriebliches Mobilitätsmanagement“ vom 10.04.2024 - Bundesamt für Logistik und Mobilität