Balkonkraftwerke auf Rekordkurs: Eine Million Mini-Solaranlagen in Deutschland
Die Energiewende ist nicht mehr nur ein Großprojekt der Politik – sie findet zunehmend direkt auf dem eigenen Balkon statt. Denn die Zahl der Balkonkraftwerke, auch Steckersolargeräte genannt, hat in Deutschland erstmals die Marke von einer Million überschritten. Damit hat sich der Bestand dieser Mini-Solaranlagen im Vergleich zum Vorjahr nahezu verdoppelt.

Was genau ist ein Balkonkraftwerk?
Balkonkraftwerke sind kompakte Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis zu 800 Watt. Sie lassen sich relativ unkompliziert installieren – meist am Balkon, aber auch an Hauswänden, Garagen oder auf dem Gartenhäuschen. Der erzeugte Strom fließt über eine Steckdose direkt in das Haushaltsnetz und reduziert den Bedarf an Netzstrom. Das spart nicht nur Stromkosten, sondern ermöglicht es auch Mieterinnen und Mietern, selbst Teil der Energiewende zu werden.
Eine solche Anlage kostet derzeit zwischen 300 und 1.000 Euro und kann sich – bei optimaler Ausrichtung und Nutzung – bereits innerhalb von zwei bis fünf Jahren amortisieren. Besonders effizient sind Südbalkone mit möglichst wenig Schatten.
Gut zu wissen: Tipps für alle Interessierten
- Genehmigung klären: Informieren Sie sich über mögliche Vorgaben Ihrer Hausverwaltung oder Vermieterin.
- Schatten vermeiden: Ideal ist ein sonniger Platz mit Südausrichtung. Wenn Sie wissen möchten, ob Ihr Dach oder Balkon für die Nutzung von Sonnenenergie geeignet ist, hilft Ihnen das Solarpotenzialkataster des Landkreises München Solarpotenzial Landkreis München weiter. Dort können Sie mit wenigen Klicks prüfen, wie viel Solarstrom an Ihrem Standort theoretisch erzeugt werden kann – individuell für jedes Gebäude im Landkreis. Ihnen werden dort auch die voraussichtlichen finanziellen Einsparungen über einen Zeitraum von 20 Jahren aufgezeigt. So bekommen Sie nicht nur eine Einschätzung zum technischen Potenzial Ihres Dachs, sondern auch eine realistische Vorstellung davon, wie sich eine Investition in eine Solaranlage langfristig wirtschaftlich auszahlen kann.
- Professionelle Beratung: Achten Sie auf zertifizierte Anbieter und Sicherheitsstandards.
- Anmeldung nicht vergessen: Balkonkraftwerke müssen im Marktstammdatenregister eingetragen werden. Marktstammdatenregister
Der Boom der Balkonkraftwerke zeigt Klimaschutz wird alltagstauglich. Und das Beste: Jede Kilowattstunde Strom, die auf diese Weise lokal produziert und genutzt wird, spart CO₂ ein – bei etwa 1 kWp Leistung rund 800 Kilogramm CO₂ pro Jahr.
Autorin: Florentine Karle / Klimaschutzmanagerin / Umweltamt
Datum: 16.06.2025