Häuser mit grauen Betonfassaden, simple Flachdächer und gesichtslose Strassenfronten sprießen allerorten aus dem Boden. Dabei bleibt oft die gewachsene städtebauliche Struktur und damit die Identität eines Ortes auf der Strecke. Um dies zu vermeiden hat sich der Gemeinderat explizit dafür ausgesprochen, größten Wert auf die Fassadengestaltung des künftigen Bahnhofsumfeldes zu legen. Die Gemeinde hat sich zum Ziel gesetzt, am Bahnhof ein ansprechendes Gebäudeensemble mit Bezug zur örtlichen Baukultur zu errichten bzw. entsprechende planerischen Vorgaben für Neubauten zu machen. Vier unterschiedliche Architekturbüros wurden beauftragt ihre Vorstellung zur Gestaltung der Fassaden zu präsentieren. Dies ist insoweit ungewöhnlich als die Nutzung der Gebäude noch nicht bis ins Detail festliegt.
Ausstellungseröffnung im Rathaus am 16.04.2018: (v.li.) Christian Weigl, Miklautz Goergens Partner; Prof. Florian Burgstaller erläutert seinen Entwurf; Gemeinderäte Bruno Rigon, Monika Schulz und Dr. Herbert Stepp an den Entwürfen;Christian Weigl, Prof. Florian Burgstaller, Projektverantwortliche Ursula Janson, Bauamt Planegg, Bürgermeister Heinrich Hofmann, Klaus Molenaar und Ludwig Hölzl.
Am 16. April 2018 wurden die Entwürfe der Öffentlichkeit vorgestellt (siehe Bild oben). Im Rathausfoyer konnten die Bürgerinnen und Bürger die Entwürfe aus nächster Nähe begutachten und mit den Planern ins Gespräch kommen. Sie nutzen die Möglichkeit, Ihre Kommentare schriftlich kundzutun. Dabei kam viel Lob aber auch Kritik zur Sprache. Hier ein erster Eindruck, wie verschieden die Fassadenentwürfe sind.
Ansicht Süd Bahnhof Planegg: die vier vorgestellten Entwürfe zur Fassadengestaltung zeigen jeweils eine eigene Architektursprache. (v.oben) Entwurf Molenaar, Entwurf Burgstaller, Entwurf Hölzl, Entwurf Görgens + Miklautz
Bis zum 27.04 2018 ist die Ausstellung weiter zu den Öffnungszeiten im Rathaus zu sehen. Es liegt ein Gästebuch auf, in die Sie Ihre Kommentare zu den vorgelegten Arbeiten eintragen können. Ihre Meinung ist gefragt und für den Gemeinderat ein wichtiger Input für die Entscheidungsfindung. Voraussichtlich wird der Gemeinderat am 17.05.2018 entscheiden, welcher Entwurf weiter verfolgt werden soll. Hier die Entwürfe als Download:
Entwurf - Molenaar Architekten
Dieser Entwurf übernimmt die Dachform Satteldach aus der bestehenden Bebauung, kombiniert mit beweglichen Holzelementen an den Fassaden. Die Brüstungen sind aus Glas gearbeitet und im Sockelbereich der Wohnhäuser kommt ein Naturstein zum Einsatz. Als Besonderheit kann der gläserne Turm am Eingang zur Bahnhofsunterführung angesehen werden. Er kann nachts zum Leuchten gebracht werden und so den Eingang zum Bahnhof in Szene setzen.
Präsentation Molenaar Architekten und Stadtplaner
Entwurf - Prof. Florian Burgstaller
Dieser Entwurf setzt auf Einzelgebäude, die den Rhythmus der Bahnhofstraße aufnehmen anstelle von langgezogenen Gebäuden. Bewusst entstehen dadurch Zwischenräume, die zum Beispiel als Aufgänge genutzt werden. Die Gestaltung der Fassade gibt jedem Geschoß seinen eigenen Charakter. Die Anordnung der Fenster sorgt für Lebendigkeit. Auch die langgestreckte Fassade des Supermarktes wird optisch durchbrochen.
Präsentation Prof. Burgstaller
Ansichten Süd und Nord
Ansichten Ost und West
Entwurf - Adamek + Hölzl
Der Architekt entwickelt angesichts der "inhomogenen Fassadengestaltung" auf der bestehenden Bahnhofstrasse eine eigene Formensprache. Der Entwurf setzt auf großflächige Verglasungen im Sockelgeschoss. Als Materialien sind Fassadenpaneele und bedrucktes Glas für die Sockelgeschosse, Natursteinverkleidungen für die Regelgeschosse und steil angestellte Aussenwände mit Blechverkleidungen für die Staffelgeschosse vorgesehen.
Entwurf - Görgens Miklautz Partner
Der Entwurf nimmt die Gebäudeform der Bahnhofstrasse auf und gestaltet den Platz mit verschiedenen Gebäudehöhen und Ausrichtungen der Traufe. Das Sockelgeschoß wird deutlich von den darüberliegenden Geschoßen abgesetzt. Auf dem Platz entsteht eine einheitliche Formensprache. Durchgängig werden Satteldächer verwendet. Das Supermarktgebäude wird an der langen Seite mit einer milchigen Glasfassade versehen und ordnet sich dem zentralen Gebäude unter.