Der Komiker und Volksschauspieler Karl Valentin
Wer heute über den Planegger Marktplatz schlendert, dessen Blick begegnet unweigerlich der Figur Karl Valentins. Ein Brunnen zur Erinnerung an den großen Komiker und Voksschauspieler befindet sich in der Mitte des Platzes und heißt die Besucher willkommen.
Die Gemeinde Planegg hat hiermit dem „großen Sohn ihrer Gemeinde", der zwar ein Münchner ist, aber eben auch ein bisschen Planegger, ein bleibendes Denkmal gesetzt. Viele Planegger erinnern sich noch an den Individualisten, an den Außenseiter und Spaßmacher Karl Valentin, der seine letzten Lebensjahre in seinem Haus in Planegg zubrachte. Viele Geschichten und Anekdoten sind bis heute bei den Planegger Bürgern im Gedächtnis und erheitern die Gemüter, machen jedoch auch nachdenklich in ihrer typischen hintergründigen Art und Weise. „Mögen hätt ich schon wollen aber dürfen habe ich mich nicht getraut" oder „Fremd ist der Fremde nur in der Fremde" sind hier nur eine kleine Lese-Kostprobe des Künstlers.
Obwohl der Komiker lediglich seinen letzten Lebensabschnitt in Planegg zubrachte, haben die Planegger das Gefühl: Er gehört zu uns. Karl Valentin und Planegg, das gehört zusammen.
Geboren wurde Valentin Ludwig Fey, genannt Karl Valentin, am 4.6.1882 in der Münchner Vorstadt Au in der damaligen Entenbachstraße (heute Zeppelinstraße). Nach einer Schreinerlehre in der Möbelschreinerei Hallhuber in Haidhausen meinte Valentin: „Beim Möbelschreiner Hallhuber in Haidhausen lernte ich hobeln, sägen, nageln. - Bald entwendete ich einen Nagel, schlug ihn in die Wand und hing an denselben das goldene Handwerk der Schreinerei für immer auf."
Beim „Baderwirt" trägt Valentin erstmals selbstverfasste Couplets und Monologe vor. Im „Frankfurter Hof" feierte Valentin seine ersten Erfolge und wurde zum Tagesgespräch der Münchner. Der Begegnung mit Liesl Karlstadt im Jahre 1911, die seine Partnerin auf der Bühne wurde, sollten im Laufe der Jahre 400 Sketche und Komödien folgen. Unvergessen seine komödiantischen Auftritte als Volksschauspieler und Sänger. Seine künstlerische Leistung, seine Musikalität, seine unglaubliche Schaffenskraft und Energie belegen die vielen Bühnenauftritte und unvergesslichen Filme, die er seinem Publikum geschenkt hat. Der zweite Weltkrieg beendete jedoch abrupt seine Karriere.
Nachdem seine Wohnung in München nach einem Bombenangriff völlig zerstört wurde, flüchtete er in sein bereits 1924 erworbenes Haus in der Georgenstr. 2 nach Planegg, um hier in einer vermeintlich sichereren Gegend das Ende des Krieges abzuwarten. Nach dem Krieg versuchte Karl Valentin an die früheren Erfolge als Komiker und Volksschauspieler anzuknüpfen, was ihm jedoch in den nun veränderten Zeiten leider nicht gelang.
Anfang Februar zog sich Karl Valentin eine heftige Erkältung zu, von der er sich nicht mehr erholte. Er starb am Rosenmontag den 9.2.1948 und ist auf dem Planegger Friedhof begraben.
Erika Klemt
Seine Nachkommen wohnen auch heute noch im Valentin-Haus in der Georgenstraße. Das Leben und Wirken Karl Valentins finden Sie auf beste Weise dokumentiert auf nachfolgender Internetseite. Link>http://www.karl-valentin.de/leben/biographie03.htm.